Texte

Wider den Rassismus und die abstrakte Gleichheit der Menschen

16. März 2015
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Eiszeit hat an einer antirassistischen Kundgebung in Zürich folgende Flugschrift über den Zusammenhang von Rassismus und der Ideologie seiner üblichen Gegner verteilt.

Die Biologisierung oder Kulturalisierung gesellschaftlich produzierter Phänomene und Differenzen ist ideologischer und höchst gefährlicher Unsinn. Egal ob man die Ungleichheit pseudowissenschaftlich direkt mit der Natur oder aber, etwas moderner, die bestimmte Kultur zu etwas Unveränderlichem erklärt, beides ist die ideologische Legitimierung und Verdopplung gesellschaftlich hergestellter Differenzen und Praktiken. Dieses Denken steckt auch hinter den momentan landesweit anzutreffenden sozialchauvinistischen Aufwallungen. Wen auch immer je nach Konjunktur des Ressentiments der Hass der Aufgebrachten trifft – also auch wenn gegen die einheimische Unterschicht geschossen wird – von der Logik her ist das Denken mit dem rassistischen Vorurteil eng verwandt.

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Wo ist denn die Emanzipation?

09. März 2015

Wirft man einen Blick in die Zeitung, glaubt man die Frauenbewegung habe keine Daseinsberechtigung mehr, da sie alle ihre Forderungen erfüllen konnte: Es gibt eine Bundeskanzlerin, sogar eine Kriegs-, pardon, Verteidigungsministerin und demnächst eine Frauenquote in den Chefetagen großer Unterneh

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Das endlose Ende der Demokratie

09. Mai 2013
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Es ist in der hiesigen Öffentlichkeit einigermassen ruhig geworden um die ökonomische Misere, die sich seit 2007 ausgehend von den USA in die Nationalökonomien der Metropolen frisst. Es warnt zwar die eine oder andere Expertin in den Wirtschaftsspalten vor der nächsten Blase und wenn gerade ein Inselstaat vor dem Staatsbankrott steht, schlagen Journalisten und Politikerinnen Alarm.

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Griechische Krankheit, deutsche Misere

01. Mai 2010

Der drohende Bankrott Griechenlands hat die Lohnabhängigen ins Zentrum des Geschehens gerückt. Er blamiert nicht nur die seit Monaten beschworene Stabilisierung der Weltwirtschaft als eine vorschnelle Diagnose, sondern führt vor allem in aller Drastik vor Augen, dass sie von der weiteren Opferbereitschaft der Ausgebeuteten abhängt und auf diese nicht überall gezählt werden kann. Das ist es, was den Fall Griechenland zum Menetekel macht und hierzulande eine aufgeregte Kampagne gegen die „Pleite-Griechen“ (Bild) auslöste, die „über ihre Verhältnisse gelebt“ und damit nicht nur den eigenen Staat, sondern auch den Euro in Gefahr gebracht hätten – und die sich zu allem Überfluss nun, in der Stunde der größten Not, nicht etwa willig in ihr Schicksal staatlich verordneter Verarmung fügen, sondern lieber auf die Barrikaden gehen.

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