Volksentscheid und Verstaatlichung – oder Hausbesetzungen und Mieterkampf?

Versammlungsraum Mehringof, Gneisenaustr. 2A, 10961 Berlin-Kreuzberg

Strategien zur Aneignung der Stadt

Besonders in Berlin, aber nicht nur dort, sind Kämpfe rund um Recht auf Stadt, Wohnraum, Mieten und die kapitalistische Stadtentwicklung seit dem Beginn des letzten Jahrzehnts eines der wichtigsten Praxisfelder für Linke. Und der erfolgreiche Volksentscheid der Kampagne »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« im Herbst 2021 gilt sogar international als ein Etappensieg, von dem zu lernen wäre. Aber was an der Urne überraschend erfolgreich war, hat an der miserablen Gesamtsituation bislang nicht das Geringste geändert. Ein Mangel, der durch mehr Nachdruck behoben werden kann, oder Ausdruck einer fehlgeleiteten Strategie?

Wie auf anderen Feldern hat die Frage, wie man es mit dem Staat, der bürgerlichen Politik und ihren Institutionen hält, auch für die stadtpolitische Bewegung erhebliche Bedeutung. Kann man den Staat auf andere, bessere Ziele umpolen, indem man geschickt die gesetzlichen Spielräume nutzt? Oder müsste es eher um einen massenhaften Bruch der herrschenden Spielregeln und eine  Selbstorganisierung in den Stadtteilen gehen, wie es exemplarisch die Hausbesetzerbewegungen im Westberlin der 1980er und dann nach 1989 vor allem im Osten der Stadt praktiziert haben? Welchen Anteil und welche Bedeutung hatte eine solche Strategie in den letzten Jahren und wie könnte sie unter den aktuellen Bedingungen aussehen?

Über diese Fragen diskutieren wir mit Uwe Möller, der im Westberliner Häuserkampf der 1980er aktiv war und seit 15 Jahren wieder vielfältig stadtpolitisch engagiert ist. Dabei wird es auch um die Ursachen der aktuellen Misere und die Frage gehen, ob diese überhaupt auf einem vereinzelten Aktionsfeld gelöst werden kann.

 

Mittwoch, 26. März 2025

20 Uhr

Versammlungsraum im Mehringhof

 

Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft

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