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Warum räumen die Faschisten im Osten ab?

Aquarium (Südblock), Skalitzer Str. 6, Berlin-Kreuzberg

Die politische Ökonomie Ostdeutschlands und ihre sozialpsychologischen Folgen

In Wahlergebnissen ist sie blau erkennbar – die Grenze, die Ost- von Westdeutschland trennt, wird nach den Wahlen in drei neuen Bundesländern wieder heiß diskutiert. Während einige – vorwiegend Westdeutsche – den Rechtsruck noch immer gerne mit der Neigung der „Neubürger“ zu einem Autoritarismus erklären, der ihrer verkorksten DDR-Sozialisation geschuldet sei, suhlen sich andere – vorwiegend Ostdeutsche – in Selbstmitleid und klagen über den Westen und „die da oben“, man sei ohnehin schon immer belogen und betrogen worden. Einig sind sich beide Fraktionen zumindest darin, dass die Einheit auch nach 35 Jahren noch nicht vollzogen sei. Die Etablierung der AfD als neue Ost-Volkspartei scheint ihnen recht zu geben. 

Doch ist der Rechtsruck überhaupt ein Ost-Phänomen? Immerhin sehen wir derzeit in ganz Europa rechtsnational-autoritäre Parteien einen Siegeszug feiern – auch ohne die Geschichte mit dem Antifaschistischen Schutzwall und ohne Nachwende-Schock. Sehen wir im Osten also doch nur die neue globale Normalität abgehängter Regionen? Inwieweit hängen die Erfolge der AfD mit der sozialen Depression der 1990er, dem Ausverkauf der DDR durch die Treuhand und der bis heute andauernden Abhängigkeit von der West-Wirtschaft zusammen? 

Dominik Intelmann wird in seinem Beitrag die politische Ökonomie Ostdeutschlands in den Blick nehmen, insbesondere die Eigentumsverhältnisse. Welche sozialpsychologischen Folgen haben Abhängigkeit und Eigentumslosigkeit für gesellschaftliche Kämpfe? Und wie können wir als Linksradikale auf das aktuelle Debakel reagieren? 

Mittwoch, 6. November 2024 19.30h 
Aquarium (Südblock), Skalitzer Straße 6, Berlin