Workshop in Kiel: "28 Thesen zur Klassengesellschaft"

Alte Mensa, kleiner Hörsaal, Uni Kiel.

Das vorläufige Resultat der Geschichte des Kapitals in seinen fortgeschrittenen Zonen stellt sich als klassenlose Klassengesellschaft dar, in der das alte Arbeitermilieu in einer verallgemeinerten Lohnabhängigkeit aufgelöst ist: überall proletarisierte Individuen, nirgends das Proletariat, nicht als erkennbare Gruppe von Menschen und erst recht nicht als kollektiver Akteur, als negative, auflösende Seite der Gesellschaft.

So bilanzieren die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft aus Berlin in der ersten ihrer „28 Thesen zur Klassengesellschaft“ den bisherigen Gang der Geschichte der kapitalistischen Moderne. Ihr Thesenpapier, 2007 verfasst, vielfach diskutiert und in mehrere Sprachen übersetzt, stellt nichts weiter als den Versuch dar, aus historischer Perspektive eine radikale Kritik der bürgerlich-demokratischen Verkehrsformen und Herrschaftsverhältnisse auf der Höhe der Zeit zu formulieren. Dabei wird am Begriff des Klassenverhältnisses festgehalten, gleichzeitig aber nach dem Wandel seiner Ausdrucksformen im globalen Kapitalismus gefragt. Und vor allem rechnen die Thesen – ausgehend vom historischen Scheitern der Arbeiter_innenbewegung – mit den bisherigen Gehversuchen und Bewegungen der politischen Linken ab und stellen auf ein Neues die Frage nach den Möglichkeiten einer emanzipatorischen Praxis.

In dem Workshop wird ein Mitglied der Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft zu Gast sein und mit uns über die Kritik der Lohnabhängigkeit, über die Aktualität der Begriffe Proletariat, Subproletariat und Proletarität sowie über den gegenwärtigen Zustand der klassenlosen Klassengesellschaft diskutieren.

Link zum Thesenpapier

Mit den Freundinnen und Freunden der klassenlosen Gesellschaft
Organisiert vom Arbeits- und Aktionskreis kritischer Studierender Kiel